Von Donner gerührt

Ein Blick in die USA sollte jedem verantwortlichen Herausgeber, Intendanten und Redakteur zeigen, was freie Medien im Faschismus erwartet, auch wenn er in Geschichte nichts über die Jahre 1933 bis 1945 gelernt haben sollte. Man findet auch haufenweise Ethikregeln bei den etablierten Medien, die von Eigenverantwortung und demokratischem Anspruch tönen. Allein, man findet diese nicht. Stattdessen finden man Verantwortungslosigkeit, vorauseilenden Gehorsam gegenüber faschistischen Akteuren und russischer Agententätigkeit und bestenfalls völlige Naivität.

Vorgestern war es der deutsche Gedenkstättenleiter von Buchenwald und Mittelbau-Dora, Professor Wagner, der davon berichtete, dass ihm von einem öffentlich-rechtlichen Sender gesagt wurde, er solle nichts gegen die AfD sagen, weil es sonst nicht gesendet würde, was erwartungsgemäß zu einer Diskussion auf Bluesky führte, ob man das denn schon als Faschismus bezeichnen dürfe. Gestern und heute – bald sechs Stunden nach einer Mail an die Redaktion immer noch – findet man Werbung für“grenzgeniales“ „GROSSES KINO AUS ÖSTERREICH“ an prominenter Stelle im Standard. Mit wechselnder Bebilderung. Das heißt, soweit es die Werbung und der Trailer darstellen, für einen Kinofilm, der unter dem Deckmäntelchen der (für Linke und Grüne unangreifbar machenden) transsexuellen Identitätsfindung Querfront- oder korrekter gesagt russofaschistische Positionen promoted. Vom Grenzbereich der Holocaustleugnung über plumpen (Vortrump-)Antiamerikanismus, die Medien- und Propagandawelt von Ex-und Neu-Neonazis, Lobpreisungen von Putin, bis zum Herumopfern als Verfolgte der Coronadiktatur und von – natürlich völlig substanzlosen – Nazibeschimpfungen. Schaut man sich die Fimbeschreibung an (https://www.diagonale.at/filme-a-z/?ftopic=finfo&fid=12764) fehlt es nicht nur den Protagonisten, sondern auch Regisseur und Produzenten an jeglicher kritischer Distanz zum Mindset der dokumentierten Hauptfigur. Der Regisseur blickt mit „viel Neugier und voller Empathie auf ihr Leben“, und sie „bekommt viel Raum zur Selbstreflexion“. In einem Film, der mit einem angeblichen Gedicht Hitlers eröffnet, eine „inspirierende Analyse des faschistischen Mindsets“ liefert, unterlegt unter anderem mit Wagners Walkürenritt. Gefördert übrigens von FFW – Filmfonds Wien
BMKÖS – Kunst und Kultur, FISA – Filmstandort Austria, CINE ART und last but not least: Land Niederösterreich Kultur, ORF Film/Fernseh-Abkommen! Staatlich geförderte Nazikultur!

Laut Befragungen sind gut zehn Prozent der Menschen nicht ausschließlich heterosexuell. Man könnte also einen Film über die Selbstfindung von fast einer Millionen Österreicher:innen machen. Macht man aber nicht. Man macht es über jemand, der die faschistoide politische Provokation zum Lebenszweck gemacht hat. Primär dort scheint die Identität zu finden zu sein und der Verdacht drängt sich auf, dass die Transsexualität nur ein Vehikel dafür ist. Besonders, wenn jemand bis vor das Verfassungsgericht geht, damit sein neues Geschlecht ohne Geschlechtsumwandlung offiziell wird. In Russland, das Monika Donner verherrlicht, werden Transsexuelle von Nazis totgeschlagen und von Putin obsessiv verfolgt. Aber wenn man sie in Österreich als politisches Werkzeug nutzen kann – „grenzgenial“!

Das Titelbild dieses Beitrags ist übrigens ein Screenshot einer Sequenz aus dem Trailer, der nur zusammenhangslos für einen Sekundenbruchteil zwischen anderen Sequenzen aufblitzt. Eine Figur, die ziemlich unzweideutig Hitler darstellt und den rechten Arm hebt! Ja, natürlich! Nur um auf die halbfertige Gipskartonverkleidung zu zeigen.

Mehr zu Monika Donner: https://www.psiram.com/de/index.php/Monika_Donner

Monika Donner im Gespräch mit Manuel Mittas und Alt-Neonazi Gottfried Küssel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert